Digitale Additive Fertigung als verlängerter Arm von Industrie4.0

20 Kolleginnen und Kollegen des BKT Siegen zur Fortbildung an der RWTH Aachen

„Am Anfang war die Mittellinie…Strichstärke 0,3 – 0,5 – 0,7 war gestern! Heute wird in der Cloud designt!“.
Mit diesen Worten leitete Prof. Dr. Johannes Henrich Schleifenbaum seinen Einstiegsvortrag zur „Digitalen Additiven Fertigung“ ein, nachdem er vorab kurz seine Erinnerungen an die eigene Schulzeit als Industriemechaniker am BKT Siegen mit den anwesenden Kolleginnen und Kollegen des Hauses teilte.
Ein sehr interessantes und lehrreiches Programm folgte. So wurden den Kolleginnen und Kollegen zunächst von den wissenschaftlichen Mitarbeitern des Lehrstuhls Stefan Reich und Johannes Willkomm umfänglich und detailliert die verschiedenen Verfahren der Metall- und Kunststoffverarbeitung dargelegt.
Diese ermöglichen heute den Multimaterialdruck mit Multilaserbearbeitung zur Kombination verschiedener Werkstoffeigenschaften und zur Prozessbeschleunigung. Durch Variation der Prozessparameter und Temperatur- bzw. Abkühlverläufe innerhalb der Herstellung eines Bauteils ist so der 4D-Druck möglich: Das Bauteil hat kontur- und ortsabhängig verschiedene, der Belastungssituation angepasste Werkstoffeigenschaften.
Es folgte der praktische Teil der Fortbildung, welcher in den Laboren des Instituts für „Digital Additive Production“ stattfand. Die zuvor erläuterten 3- bzw. 4D-Druck-Verfahren und die so generierten Werkstücke vom Motorblock bis zur Gasbrennerdüse konnten real bestaunt und angefasst werden.
Anschließend folgte eine Vorstellung einiger virtuell Reality Tools zur Ausbildung und Schulung des Personals an den komplexen Maschinen, an welcher alle Teilnehmenden sichtlich Freude hatten.

Abschließend präsentierte Johannes Willkomm die konstruktiven Grundlangen des modernen 3- und 4D-Drucks: „Heute trifft der Designer die Lastannahmen und definiert, wo Material eingebracht werden soll und wo nicht. Alles andere – Berechnungen, Zeichnungen, 3D-Modelle werden in der Cloud durch KI-erzeugt.“ Der Konstrukteur wählt abschließend das Beste der digital generierten Modelle aus.

Weitere Fortbildungen in diesem Bereich sollen Folgen, so der Wunsch der Kolleginnen und Kollegen, um die neuen Erkenntnisse zu vertiefen, auszubauen und in die Unterrichtspraxis zu integrieren.
Die Kolleginnen und Kollegen des BKT Siegen bedanken sich an dieser Stelle nochmals bei Prof. Dr. Schleifenbaum und seinen Mitarbeitern für die gelungene Fortbildung, den erlebnisreichen und informativen Tag sowie die große Gastfreundlichkeit, die sie an der RWTH Aachen erleben durften.

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